Die nächste Herausforderung - Bild vorhanden!




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Beitragvon dela » Fr 7. Aug 2015, 23:58

Die nächste Herausforderung
von Hermine Mila








„Und ganz ehrlich, ich hatte für mein Leben genug Ärger“, sagte Harry, blickte noch einmal zu Dumbledore und verließ dann mit uns das Schulleiterbüro. „Harry“, die Fette Dame im Portrait war sichtlich überrascht.
„Ich habe kein Passwort aber …“
Die Müdigkeit sprach aus seinen Augen und das Portrait schwang zurück.
„Willkommen zurück!“
Harry sah uns noch einmal kurz an und verließ dann den Gemeinschaftsraum.
„Er braucht jetzt Ruhe!“, sagte ich zu Ron und setzte mich in einen der Sessel am Kamin.
Mit einem Schwenk meines Zauberstabes ließ ich ein Feuer entbrennen und zufrieden schaute ich hinein. Ron setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich. Ich lehnte mich an ihn.
„Wie wird es jetzt weitergehen?“, fragte er leise.
„Ich weiß es nicht.“


Die anderen waren sichtlich erschöpft, doch von keinem kam auch nur ein Laut. Alle versammelten sich noch einmal kurz um die gefallenen Freunde, die in der Großen Halle aufgebahrt wurden . Die Todesser wurden bereits von Auroren abgeholt, auch die Leiche von Voldemort. Harry ruhte sich noch im Gemeinschaftsraum aus, die letzten Wochen und Monate waren sehr viel gewesen und nun, da alles vorbei schien, konnte er zum ersten Mal seit langer Zeit in Ruhe schlafen.


„Jedes Ende ist zugleich auch ein Anfang. Vor uns steht die Aufgabe, unsere Schule wieder aufzubauen und neue Schüler willkommen zu heißen. Eine angemessene Trauerfeier wird es heute Abend geben“, sprach Professor McGonagall und schon verstreuten sich alle, um in Hogwarts aufzuräumen und die Schäden zu beheben.
„Miss Granger, Mr. Weasley, hätten Sie Zeit für mich?“, fragte sie uns.
Ron und ich nickten nur und zusammen mit ihr gingen wir erneut in das Schulleiterbüro. Alle Portraits, außer das von Dumbledore, stellten sich schlafend.
„Mr. Potter ist gewiss im Schlafsaal?“
„Ja“, antwortete ich und setzte mich ihr gegenüber an den großen Schreibtisch. Sie blickte in die Runde der Portraits und seufzte:
„Ich glaube, es wird ein neues Bild erwartet.“
Wir blickten ebenfalls umher. Snape fehlte in der Runde.
„Nun berichten Sie mir doch bitte, was im letztem Jahr geschehen ist!“, bat Professor McGonagall uns und zusammen mit Ron erzählte ich ihr alles.
Als wir endeten sah sie uns einfach nur ungläubig an.
„Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit!“, sagte sie, „Darf ich Ihnen noch eine weitere Frage stellen?“
Wir nickten beide.
„Was haben Sie jetzt vor?“
Ich schaute zu Ron, der mich ebenso fragend anschaute wie ich ihn.
„Nun Professor, “, begann ich, „das wissen wir noch nicht. Es ist schwer, dies jetzt gleich zu sagen. Ich brauche erst einmal etwas Zeit, um darüber nachzudenken, außerdem würde ich gerne meine Eltern aufsuchen und den Zauber rückgängig machen.“
„Ich werde nicht nach Hogwarts zurückehren!“, sagte Ron sofort.
McGonagall nickte lächelnd: „Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute und die Türen von Hogwarts stehen Ihnen, allen dreien, immer offen“, sagte die Professorin abschließend und entließ uns schließlich aus dem Büro.
Sobald die Tür hinter uns ins Schloss fiel, begann sie mit dem Gemälde von Dumbledore zu sprechen, doch Genaueres konnte ich nicht verstehen.


Wir gingen durch das Schloss und halfen, wo wir konnten. Trümmerteile wurden so gut es ging, wieder an die richtigen Position gebracht, die Räume und Flure geputzt und vor allem, die Große Halle wieder hergerichtet. Hagrid kümmerte sich um das Gelände. Die Zentauren und er schafften es auch, die Acromantulas zurück in den Wald zu schaffen, was sich als sehr schwierig erwies. Die Riesenspinnen hatten den Duft der Freiheit gerochen, aber zum Glück blieben sie doch letzten Endes im Wald. Überall wo man hinsah, arbeiteten Schüler, deren Familien, Lehrer, Hauselfen und Geister daran, das Schloss wieder aufzubauen.
Am Abend war es größtenteils geschafft und Ron und ich gingen in den Gemeinschaftsraum, wo wir auf Harry trafen.
„Alles okay bei dir?“, fragte ich.
Harry nickte.
„Wie sieht es aus?“
„Ganz gut, in zwei – drei Tagen ist alles wieder beim Alten“, sagte Ron.
Diesmal schüttelte Harry seinen Kopf.
„Es wird nichts mehr beim Alten sein, dazu hat sich zu viel geändert.“
„Was?“
„Mach dir keine Sorgen, Hermine.“, sagte Harry lächelnd.
Er stand vom Sessel am Kamin auf, kam zu uns und umarmte jeden.
„Ich danke euch beiden für alles.“
„War doch klar, dass wir dir helfen“, antwortete Ron.
„Danke, aber du solltest zu deiner Familie gehen“, sagte Harry und schob ihn zur Tür hinaus.
„Du hast recht!“, hörte ich Ron noch murmeln, bevor er im Flur verschwand.
Ich ließ mich am Kamin nieder.
„Was hast du jetzt vor?“
Harry setzte sich zu mir.
„Ich weiß es nicht.“
„Wir sollten auch bald runter gehen, die Trauerfeier beginnt demnächst.“
Harry nickte.
„Aber darf ich dich noch um etwas bitten …?“


Die Große Halle wurde durch schwarze Banner geziert. An Stelle der Haustische standen lauter Stühle aufgestellt, alle auf den Lehrertisch gerichtet. Vorne standen Professor McGonagall und Harry. Zusammen mit Ron saß ich bei den Weasleys. Ich trauerte ebenso wie sie und mir kamen bereits die Tränen. Auf einmal spürte ich, wie Rons Hand die meine sanft drückte, auch er hatte Tränen in den Augen. Man merkte, dass nun allen wirklich bewusst wurde, was geschehen war.
„Liebe Schüler, Kollegen, Geister, Hauselfen und Familien, hinter uns liegt eine Zeit des Schreckens, des Kampfes. Eine Zeit, die Mut, Tapferkeit und Kampfbereitschaft von uns abverlangte. Vor uns liegt nun die Zeit der Trauer, des Wiederaufbaus und des Neuanfangs. In dem Kampf, aus dem wir siegreich hervortraten, verloren wir leider auch Angehörige. Ich möchte hiermit allen Betroffenen mein Beileid aussprechen, in Namen der Mitarbeiter und der Schülerschaft von Hogwarts und ich möchte allen danken, die uns beim Wiederaufbau helfen“, sagte Professor McGonagall und trat einen Schritt zurück.
Harry trat einen Schritt vor und begann zu sprechen: „Auch ich möchte allen mein Beileid aussprechen, ich weiß wie tief dieser Schmerz sitzt, doch wir müssen nun in die Zukunft blicken. Neue Schüler werden nach Hogwarts kommen und aus den Fehlern der vergangen Jahre werden nicht nur sie lernen. Doch um das Geschehene niemals zu vergessen und den Opfern ein würdiges Andenken zu errichten, darf ich nun Hermine Granger bitten, nach vorne zu treten.“
Ron sah mich verwundert an, doch ich lächelte nur, umklammerte meinen Zauberstab und ging vor zu Harry.
„Harry bat mich, ein Andenken an die Opfer zu erschaffen, ich weiß nicht ob ich dem wirklich gerecht werden kann, doch ich versuche es.“
Ich schloss die Augen, stellte mir das Mahnmal vor und flüsterte den Zauberspruch. Hinter dem Lehrertisch erschien eine Statue aus weißem Marmor. Ein junger Mann in Hogwartsuniform, eine junge Frau in derselbigen, ein Zentaur und ein Hauself bildeten einen Halbkreis und hielten ihre Hände in die Mitte. Ein Thestral lugte an der Seite des Elfen vorbei nach vorne. Die Hände lagen auf einer Tafel, die senkrecht stand, so dass jeder das dort Geschriebene lesen konnte.


Die Geschehnisse halfen, uns zu vereinen,
unsere Heimat `Hogwarts´ zu retten.
Doch voll Trauer wir die Lieben beweinen,
die wir zur letzten Ruhe nun betten.


Gedenken wir dieser Einheit stets,
kann uns kein Unheil geschehen.
Zusammen in eine bessere Zukunft gehts,
in der alle als gleich angesehen.







Bild von Hermine Mila (Ravenclaw)


Darunter standen noch alle Gefallenen aufgelistet, die gegen Voldemort und seine Todesser gekämpft hatten.
Stille herrschte in der Großen Halle und ich blickte von Gesicht zu Gesicht, um eine Reaktion darauf zu erkennen. Auf einmal spürte ich eine Hand auf meiner Schulter und als ich nach hinten blickte, erkannte ich Professor McGonagall die zu mir sagte: „Danke, Miss Granger!“


* * * *

„Ich kann es immer noch nicht glauben!“, sagte Ron zu mir.
„Das war doch von vornherein klar, dass unsere Hermine die Schule beendet!“, antwortete Harry.
Ich grinste beide nur breit an.
Nach einer Woche hatten wir Hogwarts wieder komplett hergerichtet. Wir drei durften in den Fuchsbau und uns dort erholen. Nach drei Tagen dort verabschiedete ich mich erst mal, um meine Eltern zu suchen, die ich zum Glück schnell fand. Ich nahm den Zauber von ihnen und erklärte ihnen alles, was geschehen war. Sie waren anfangs ganz schön sauer auf mich, wie ich denn dazu käme, ihre Gedächtnisse zu verzaubern, aber jetzt war alles wieder gut. Ich schaute zu beiden hinüber, die mir zulächelten.
„Ich muss mich verabschieden gehen.“, sagte ich zu den Jungs und ging zu meinen Eltern.
„Genieße dein letztes Jahr!“, sagte mein Dad zu mir.
„Pass auf dich auf und schreib uns regelmäßig!“, ermahnte mich meine Mum.
Ich lächelte beide an und umarmte sie.
„Das werde ich alles tun!“, versprach ich und ging zum Zug, an dem unter anderem die Weasleys und Harry warteten.
„Dass ihr beiden mir nicht zu viel Unfug in der Aurorenzentrale veranstaltet!“, ermahnte ich Harry und Ron bevor ich sie zum Abschied umarmte.
„Wir doch nicht!“, sagte Ron, doch dass das bestimmt nicht der Wahrheit entsprechen würde, war allen klar.
„Danke Miss Weasley, dass ich die Tage bei Ihnen verbringen durfte!“
„Keine Umstände!“, entgegnete sie mir mit ihrem freundlichen Lächeln.
Da erklang der Pfiff.
„Wir müssen los!“, ermahnte Ginny mich und zog mich regelrecht mit in den Zug.
„Und dass ihr beide gut für die UTZe lernt!“, ermahnte uns Miss Weasley noch, ehe wir mit dem Zug um die Kurve fuhren und King’s Cross aus den Augen verloren.
Ginny und ich kämpften uns durch die Mengen der Schüler. Viele von ihnen wollten unbedingt mit uns sprechen, doch wir suchten weiter nach einem Abteil.
„Oh Man!“, seufzte Ginny und ließ sich in den Sitz fallen.
„Du sagst es“, stimmte ich ihr zu und setzte mich ihr gegenüber.
„Als wären die letzten Monate nicht stressig genug gewesen.“
Ich nickte.
„Und wie lief es so bei euch?“
„Nach Freds Beerdigung …“, sie schluckte, „… es war am Anfang sehr komisch und ich glaube, George wird das nie ganz verkraften.“
Ich nickte.
„Er fehlt allen sehr.“
Sie stimmte mir mit einem Nicken zu.
„Hallo ihr!“, erklang eine Stimme an der Tür unseres Abteils und Luna trat herein. „Hey Luna!“, begrüßten Ginny und ich sie fröhlich.
„Ganz schön komisch, wie alle einen auf einmal mögen“, sagte sie und setzte sich zu Ginny.
Für Luna war dies wirklich seltsam, sie war immer eine Außenseiterin gewesen, bis zu unserem fünften Schuljahr, wo Harry mit uns Dumbledores Armee ins Leben rief. Luna ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber eigentlich ganz nett und gar nicht schlecht im Zaubern.
„Ich finde es übrigens richtig, dass du die Schule beendest!“, sagte Ginny zu mir.
Ich zuckte mit den Schultern.
„Ich habe gehört, Harry und Ron sind jetzt in der Aurorenabteilung tätig?“, fragte Luna.
„Ja. Kingsley hat sie darum gebeten. Mich hatte er auch gefragt, ob ich nicht ins Ministerium möchte, aber ich fand es angemessener, mein siebentes Schuljahr zu absolvieren.“ „Dann sind wir also jetzt im gleichen Schuljahr“, stellte Luna fest.
Ich nickte.
So verging die Fahrt nach Hogwarts schnell. Wir unterhielten uns über das vergangene Jahr und überlegten, was uns wohl in diesem Schuljahr erwarten würde. Ab und zu kamen ein paar neugierige Schüler vorbei und natürlich musste ich auch vor in das Vertrauensschülerabteil. Ich genoss die Fahrt wirklich, doch der Gedanke, das letzte Mal nach Hogwarts zu fahren und das auch noch ohne Ron und Harry, machte mich schon etwas nervös.
Der Zug kam quietschend zum Stehen und schon hallte Hagrids Stimme über unsere Köpfe hinweg, kaum hatten wir einen Schritt aus dem Zug gemacht. Ich winkte ihm zu, bevor ich mit Luna und Ginny in eine der Kutschen stieg. Sie schienen immer noch von unsichtbaren Wesen gezogen zu werden, doch mittlerweile wusste ich es ja besser. Als wir vor dem Eingangsportal hielten und ich ausstieg, betrachtete ich Hogwarts genauer und mir kamen viele Erinnerungen in den Sinn, zum Glück überwiegend gute.
„Komm!“, sagte Ginny und hakte sich bei mir unter.
Zusammen traten wir durch das Portal.
Ich atmete tief durch und fühlte mich bereit für die neuen Herausforderungen.
dela
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