Kein? Abenteuer im Verbotenen Wald




Kein? Abenteuer im Verbotenen Wald

Beitragvon dela » Mi 27. Mär 2013, 13:55

„Warum hast du mich nicht abschreiben lassen, Goyle?“
„Ich hab dich doch abschreiben lassen bis die alte McGonagall ankam und sich vor uns stellte. Und du hast weiter abgeschrieben, Crabbe!“
„Ist auch egal, ich geh jedenfalls nicht mit Hagrid in den Verbotenen Wald, ich versteck mich da. Gut, dass Filch was zu tun hat und nicht mitkommt.“
Den weiteren Weg legten die beiden schweigend zurück. Sich vor Hagrid verstecken war eins, aber draußen bei nieseligem und regnerischem Wetter herumlaufen eine andere. Und was passieren würde, wenn Hagrid meldete, dass die beiden nicht aufgetaucht waren, das ging über ihren Horizont. Sie dachten nicht daran, dass Hagrid wohl informiert darüber war, dass die zwei Schulidioten bei ihm aufkreuzen würden.
Hagrid selbst hatte in seiner freundlichen Art seine steinharten Kekse bereitgelegt und sogar Tee gemacht. Er wusste, dass die beiden immer mit Malfoy – den er absolut nicht leiden konnte – herumhingen, aber er hielt sie einfach für schwache Dummköpfe, die mit einem klugen aber verdorbenem Schüler befreundet waren, damit sie sich nicht im Schulgebäude selbst dauernd verliefen.
Und so gingen Vincent Crabbe und Gregory Goyle hinunter zu Hagrids Hütte, die Laternen die ihnen Filch mitgegeben hatte noch unangezündet. Man traute ihnen nicht zu, alleine mit dem Lumos-Zauber klarzukommen. Sie schlichen sich hinunter zu Hagrids Hütte, mit dem Ziel daran vorbeizugehen und sich in der Nähe im Wald zu verstecken. Wenn man das Galoppieren einer kleinen Elefantenherde als Schleichen bezeichnen wollte.
Hagrid hörte sie schon von weitem, aber anders als bei den Gryffindors oder anderen Schülern die ihn ab und an besuchten, dachte er nicht daran an der offenen Tür zu warten oder ihnen wenigstens die Tür zu öffnen. Er hörte schwere Tritte, Fang richtete seinen Kopf auf und begann seine Portion Sabber für die beiden bereitzuhalten, wie er das bei allen Besuchern machte. Die Schritte kamen näher, sie schienen ihm aber etwas leiser als sonst zu sein. Dann hörte er die Schritte an der Hütte vorbeigehen und das Knacken und Knistern der Nadelbäume, die am Waldrand standen.
„Fang, glaubst du die beiden sind so blöd, dass sie nicht wissen, wo der Eingang ist? Ich glaube, ich lass das mir dem Verbotenen Wald und geh lieber mit ihnen in den Garten.“
Seitdem er im letzten Jahr fast dem Dunklen Lord in der Gestalt von Quirrell bei einer Schülerstrafarbeit begegnet wäre, mochte er es nicht mehr so gerne, wenn er Schüler nachts zu Arbeiten in den Wald begleiten sollte. Dabei sollten sie nur den Unrat beseitigen, der beim Unterricht in „Magische Geschöpfe“ anfiel und sich am Rande des Verbotenen Waldes ein wenig ansammelte.
Er hörte das Krachen und Knacken leiser werden, schüttelte den Kopf über so viel Dummheit, nahm seine Laterne und verließ mit Fang die Hütte, um nach den beiden „dümmsten Schülern seit Jahrhunderten“, wie die Lehrer hinter vorgehaltener Hand redeten Ausschau zu halten. Er würde womöglich noch verantwortlich dafür gemacht, dass sie bei Verpassen des Frühstücks an Gewicht verloren. Missmutig bog er um die Ecke seiner Hütte herum – an einer Stelle, an der ein halbes Jahr später Ron lieber den Schmetterlingen als den Spinnen folgen wollte.

Grabbe und Goyle waren ungefähr 50 Meter in den Wald hineingegangen, sahen aber direkt vor sich noch den Zaun zu Hagrids Garten und konnten das Leuchten in Hagrids Hütte durchs Fenster noch genau sehen.
„Lass uns hier einfach zwei Stunden warten, Gregory.“
„Jo, er hat uns bestimmt vergessen. Das wird eine leichte Strafe sein.“
„Wie spät ist es?“
„Keine Ahnung. Ich hab keine Uhr“
„Ich auch nicht. Aber zwei Stunden müssten reichen. Wir gehen weg, wenn der Mond hinter dem Gryffindorturm verschwindet.“
Er wäre ja gut gewesen, dieser Plan, wenn es sich erstens nicht um den Turm der Ravenclaws gehandelt hätte, und vor allem, wenn der Mond sich nicht von dem Turm fortbewegt hätte.
Und dann sahen sie ein Licht auftauchen und ein Schnauben und Heulen und eine riesige Gestalt hinter dem Licht. Ohne nachzudenken brachen sie durch das hier spärliche Unterholz und liefen einfach in den Wald hinein. Warum waren auch die Ungeheuer des Verbotenen Waldes so nah an Hagrids Hütte?
Hagrid sah zwei Gestalten sich hinter dem Gartenzaun verstecken, dann zusammenzucken und weglaufen.
„Diese Idioten. Jetzt muss ich da auch noch hinterher, damit ihnen nichts passiert!“
Crabbe und Goyle achteten nur darauf sich nicht aus den Augen zu verlieren, was hieß, dass sie direkt hintereinander herliefen. Goyle hatte seine Laterne am Gartenzaun stehen lassen, so dass nur noch eine Laterne übrigblieb. Als Goyle, der voranlief, gegen einen Baum lief umfiel und liegenblieb rannte natürlich Crabbe in ihn hinein. Dieser konne gerade noch die Laterne festhalten, die natürlich bei dem Stoß ausging.
„Du Idiot, was machst du?“, wollte Crabbe genervt wissen.
„Da war was Großes im Weg“, gab Goyle zurück
„Das ist ein Baum.“
„Sag ich doch, was Großes.“
Sie brauchten eine geraume Zeit um die Laterne wieder anzuzünden, denn niemand brachte es eine Zeitlang fertig, die Laterne mit magischen Mitteln zum Leuchten zu bringen.

„Lass uns zurückgehen, hier sind schreckliche Monster unterwegs“ sagte Goyle ängstlich.
„Ja, und dann gehen wir ins Schloss und beschweren uns bei Professor Snape, dass Hagrid uns alleine in den Wald geschickt hätte“, entgegnete Crabbe und rieb sich in Gedanken vor Vorfreude die Hände.
„Ja, so machen wir das.“
Dass sie bei der Aktion die Laterne anzuzünden um den Baum herumgekrochen waren, hatten die beiden nicht gemerkt. Sie achteten auch nicht darauf, dass hinter ihnen Äste abgebrochen am Boden lagen und ihren Hinweg markierten. Sie gingen einfach in die Richtung, die ihnen als die Richtige erschien. Die Falsche natürlich, was sonst.
Sie bewegten sich vorsichtig fort und drangen dabei immer tiefer in den Wald hinein. Dann trafen sie auf einen ausgetretenen Pfad, dem sie folgten.
„Hier geht’s bestimmt raus. Hier ist ein Weg!“, rief Crabbe erleichtert.
„Ich dachte schon, wir wären falsch gelaufen“, sagte Goyle.
„Draco sagt auch immer, du kannst nicht denken“
„Draco sagt immer, WIR können nicht denken“, stellte Goyle richtig. „Oder so“


Sie liefen ein paar Minuten und fanden sich plötzlich auf einer Lichtung wieder, die der Mond in ein fahles Licht tauchte, da er sich durch den dünnen Nebel quälen musste. Sie gingen vorwärts und dann standen ihnen die Haare zu Berge. Da lag ein Monster und schlief.
„Das ist nur ‚ne Kuh“, stellte Goyle fest, um sie zu beruhigen.
Sie grinsten sich an und näherten sich dem Tier. Was eine Kuh mitten im Verbotenen Wald machte, fragten sie sich nicht. Sie gingen vorsichtig näher, denn sie wussten, diese Tiere hatten gefährliche Hörner. Und dann sahen sie es – es war zwar eine Kuh, aber nur eine halbe, und die Hälfte sah angefressen aus. Sie stießen markerschütternde Schreie aus, drehten sich um und liefen gegen etwas Hartes, Unsichtbares. Die Schreie die die beiden ausstießen hörten sich jetzt an wie das Wüten einer Wildschweinherde. Es steigerte sich fast noch, als Goyle etwas Warmes, Feuchtes ins Gesicht bekam, vor Schreck erstarrte und das Warme, Feuchte weiter in seinem Gesicht herumleckte. Crabbe schnappte seinen vor Schreck erstarrten Freund am Arm, zog ihn weg und sie liefen davon, immer tiefer in den Wald hinein, den sie eigentlich vermeiden wollten. Und ein kleines Thestralkind sah zwei rennenden dicken Menschen nach. Dabei wollte es doch nur spielen und die alten Thestrale sahen in Menschen keine Gefahr, wunderten sich aber auch über die Eile der beiden. Und sie sprachen anders als andere Menschen.
Crabbe und Goyle liefen bis sie keine Luft mehr bekamen – also so ungefähr 50 Meter. Natürlich hatte inzwischen die Laterne wieder keine Lust mehr zu leuchten und ging aus.
„Was war das?“, fragte Goyle ängstlich
„Monster, Ungeheuer. Warum schicken sie uns hier rein?“, wollte Crabbe wissen.
„Die fressen Kühe, die hätten auch uns gefressen, wenn wir nicht so schnell gewesen wären“, stellte Goyle klar.
Es dauerte einige Zeit bis sie die Laterne wieder angezündet hatten nach dieser gefährlichen Situation. Etwas zerkratzt, müde und wie immer hungrig wagten sie sich in einen dichtbewachsenen Teil des Waldes. An den unsichtbaren Ungeheuern wollten sie nicht wieder vorbei. Riesige Bäume säumten jetzt ihren Weg und es roch unangenehm nach Verwesung – in Wirklichkeit nach vermoderten Baumstämmen und feuchtem Laub vom letzten Jahr.
Vorsichtig gingen sie vorwärts. Sie wären jetzt glücklich, wenn sie auf Hagrid treffen würden.


Dieser wiederum verließ sich auf die Witterung von Fang, um die beiden einzuholen, war aber noch nicht weit gekommen, weil sich Fang viel Zeit ließ. Er kannte diesen Geruch nicht, warum sollte er ihm also folgen. Und Hagrid ließ sich Zeit, weil er hoffte, sie würden den Zentauren begegnen, die ihnen schon beibringen würden, dass man nicht alleine in den Verbotenen Wald ging.
Crabbe und Goyle hatten inzwischen gelernt, dass sich Ungeheuer auf Lichtungen aufhielten. Diese Lichtung wurde aber von so hohen Bäumen umgeben, dass das Mondlicht nicht einfallen konnte. Für die beiden Slytherins war eine Lichtung hell – die andere Bedingung, dass dort nichts wuchs was hoch war, brachten sie damit nicht zusammen.
„Hier geht’s leichter, hier sind keine Bäume im Weg“, meinte Crabbe.
„Wir gehen da rüber, ich glaub, da könnte Hagrids Hütte sein“, schlug Goyle vor.
Und dann stand es vor ihnen, das schrecklichste Ungeheuer, das sie je gesehen hatten. Es hatte einen riesigen Schnabel und es schien ihnen so, als ob es ihnen direkt in die Augen starrte. Es schien sie fressen zu wollen. Sie wichen sofort zurück und duckten sich dabei unter ein paar dornigen Ranken hinweg, die von einem Busch ihre Zweige herüberstreckten.


Aus der Sicht des Hippogreifen sah es aus, als wenn sie sich höflich verbeugen würden. Also trat er näher und verbeugte sich auch.


Als Crabbe und Goyle sich demzufolge nach dem Freikämpfen aus den Ranken wieder aufrichteten, war der Kopf des Hippogreifen in der Höhe ihrer Köpfe und nur einen halben Meter entfernt. Sie stießen ein Quieken aus, das den Hippogreifen irritierte und er schlug mit seinen Hufen nach ihnen. Laufend, kriechend und hüpfend brachten Crabbe und Goyle sich aus der direkten Gefahrenzone und konnten sogar ihre Laterne retten. Überrascht starrte ihnen der Hippogreif nach, als sie hinter den ersten Bäumen verschwanden.
„Schon wieder die Ungeheuer, und diesmal hab ich‘s auch geseh’n“, schnaufte Crabbe.
„Ich auch, vielleicht war es eine andere Art von Ungeheuer.“
„Ja, ein Ungeheuer, das man sehen kann“, bestätigte Crabbe.


Die Unterscheidung zwischen sichtbaren und unsichtbaren Ungeheuern als zoologische Spezifikation sollte ihnen später noch eine Strafarbeit bei Professor Raue-Pritsche einbringen. Aber das lag in der Zukunft, die die beiden nach diesen Begegnungen erst einmal erreichen wollten. Nicht nur das dritte Schuljahr war noch weit entfernt, sondern auch ihr Zweites. Und Hogwarts und Hagrid, Draco und sogar Harry Potter hätten sie jetzt gern getroffen.
Sie kämpften sich jetzt durch mehr Ranken, Unterholz und niedriges Kraut zwischen engstehenden dünnen Stämmchen als sie bisher mussten. Und dann erschien es Vincent Crabbe so, als sähe er ein Licht durch das ganze Gewirr von Blättern und Ästen hindurch.
„Da ist Hagrids Hütte, da ist ein Licht“, rief er aufgeregt.
„Ich seh‘ das auch. Da gehen wir jetzt hin“, beschloss Goyle.
„Ja, das sollten wir tun“, stimmte sein Freund zu.
Und es erschien ihnen, als wenn sie sich wirklich dem Rande des Waldes näherten, denn die Bäume hatten nicht mehr so viel Unterholz, nur kamen sie ihnen merkwürdig groß vor. Sie gingen auf das Licht zu und meinten manchmal, dass es sich bewegen würde. Aber das konnte ja nicht sein.
Sie stolperten und wälzten sich auf ihre vermeintliche Erlösung zu. Und sie schienen nicht nur dem Licht entgegenzugehen sondern fast war es, als wenn das Licht ihnen helfen wollte und ihnen entgegenkam. Sie wurden immer schneller.
Nur noch durch eine kleine, tiefe, unbewachsene Schneise, dann waren sie wieder da, wo sie hinwollten. Nur ein leichtes Brummen auf der anderen Seite erschien ihnen ungewohnt. Aber vielleicht machte das ja Hagrid. Sie kletterten und schoben sich den kleinen Abhang hinauf. Und dann sahen sie, dass das Licht nicht von Hagrids Hütte herrührte. Es waren zwei leuchtende Augen die ihnen entgegen starrten und dann spannte das Wesen auch noch seine Flügel auf. Sie stürzten sich wieder den Abhang hinunter, krampfhaft nur auf die Laterne achtend. Und wieder ertönte das markerschütternde Quieken durch den Verbotenen Wald.
Auch Hagrid konnte es vernehmen und sagte zu Fang:
„Diese Idioten machen noch das ganze Schloss wach. Und lebendig sind sie ja, sonst könnten sie nicht so schreien. Aber wo sind sie nur?“
Sie waren im Verbotenen Wald, immer noch im Verbotenen Wald. Sie waren ängstlich und verzweifelt. Und hungrig. Wie viele schreckliche Wesen barg dieser Wald noch? Dass das letzte Wesen einfach ein wilder Ford Anglia war, der sie zum Einsteigen eingeladen hatte, würden sie nie erfahren. Ron und Harry ahnten später was, sagten es ihnen aber natürlich nicht.


Sie gingen jetzt mit aller Kraft die sie noch hatten. Wo war nur der verdammte Waldrand. Sie wollten hier raus.
„Ich weiß nicht mehr, wo ich bin“, sagte Crabbe ängstlich. „Im Verbotenen Wald!“, antwortete Goyle trocken.
„Das weiß ich auch, aber wo da?“
„Ich kenn den Verbotenen Wald nicht.“
„Ich ja auch nicht. Aber ich will hier raus.“
„Ich auch“
Und so setzten sie ihren Weg fort ohne zu ahnen, dass sie schon in die richtige Richtung gingen. Aber sie waren tief im Wald und es würde eine Weile dauern den Rand zu erreichen.


Und sie wussten nicht, dass das Auto sie davon abgehalten hatte direkt in die Grube der Acromantulas zu laufen.
Sie stolperten über kleine Baumstümpfe, sie verfingen sich in Stacheln und Dornen und tapsten in schlammige Wasserlachen. Schließlich nahm Crabbe die Laterne, weil er voranging, und nun ging es etwas besser. Sie kamen immer mehr in die falsche Richtung ab und liefen schließlich auf eine Art Hecke zu, obwohl es sich nur um ein langes, dichtes Buschwerk handelte. Sie gingen einfach darauf zu, ohne zu überlegen, wie sie da wohl durchkommen sollten.
Endlich standen sie fast staunend vor dem dichten, nassen Grün und starrten es hilflos an. Eine kleine Lücke schien ein paar Schritte weiter zu sein und sie gingen dort hin. Doch da war schon jemand.
Ein riesiger Hundekopf beugte sich zu ihnen herunter, fletschte seine Zähne und ließ ein tiefes Knurren vernehmen. Sabber tropfte ihnen auf die Köpfe. Sie hatten noch nicht einmal die Kraft zu schreien. Aber erst als sich zwei weitere Köpfe durch die Lücke im Dickicht drängten und zu erkennen war, dass es sich zwar um drei Köpfe aber nur ein Wesen handelte quiekten sie los. Doch dann legten sich plötzlich wie auf Kommando die drei Köpfe hin und schliefen ein. Sie waren überrascht schrien aber weiter und rannten davon.
Das war das Beste was sie tun konnten.
Auch Hagrid hörte dieses Schreien und da er sich durch das Echo und den Widerhall im Wald nicht irritieren ließ machte er sich in die richtige Richtung auf. Aber diesmal hörten das Quieken auch einige Schlossbewohner. Professor Snape erhob sich aus seinem Bett und auch Professor McGonagall verließ ihres. Auch einige Schüler hörten das Quieken und nahmen sich vor, mal bei Gelegenheit nachzufragen, welche Wesen wohl solche Töne von sich gäben. Besonders Hermine konnte nicht mehr einschlafen, weil sie sich nicht erinnern konnte, von solchen Geräuschen gehört zu haben.


Aber auch einige Waldbewohner waren schon seit geraumer Zeit durch das Geschrei aufmerksam geworden und da sie die Stimmen durchaus als menschliche erkannten, wollten sie mal nachschauen, wer sich wohl um diese Tageszeit in ihrem Revier herumtrieb. Diese Waldbewohner trugen vier Hufe und sahen sonst auch aus wie Pferde, waren aber mit Pfeil und Bogen bewaffnet, hatten einen menschlichen Kopf und waren intelligent.
Wir kennen sie als Zentauren.
Crabbe und Goyle zuckten nicht einmal mehr zusammen, als sie das Hufgetrappel hörten. Von Zentauren hatten sie schon gehört. Und dass diese den Menschen dienstbar waren. Bloß war das Letztere falsch.
Und dann standen sie ihnen gegenüber. Vier ausgewachsenen und nicht sehr freundlich dreinschauende Zentauren. Und wiederum übersahen sie die Wichtigkeit der Richtigkeit des zweiten Teils.
„Seid ihr Zentauren?“. fragte Goyle.
„Ja, allerdings!“ entgegnete Bane.
„Bringt uns hier raus! Wir wollen zurück ins Schloss!“, kommandierte Crabbe.
Die Zentauren sahen sich erstaunt an. Befehle von zwei nicht sehr klug ausschauenden Fohlen. Nein, das ging eindeutig viel zu weit.
„Wer seid ihr, dass ihr meint, uns Befehle erteilen zu können?“, wollte Bane wissen.
„Wir sind Vincent Crabbe und Gregory Goyle von der Hogwartsschule für …. ähmm Zauberer … “
„Und für Hexen auch“, fügte Goyle hinzu.
„Und warum meint ihr uns Befehle erteilen zu können?“, fragte Bane.
Selbst Crabbe und Goyle dämmerte es, dass sie etwas falsch gemacht hatten.
„Weil ihr Zentauren seid“, antwortete Goyle.
Und das war falscher als alles andere was sie bisher gesagt und getan hatten.


Das merkten sie recht schnell als die Zentauren sich dunkel anblickten. Dass sie dabei innerlich eher erheitert waren über die beiden dummen Fohlen merkten die beiden Zauberer natürlich nicht.
Die Zentauren stoben in verschiedene Richtungen auseinander. Dabei zogen sie Pfeile aus ihren Köchern und nahmen ihre Bogen hinunter. Sie legten einen Pfeil auf das Spannseil, aber da liefen Crabbe und Goyle schon so schnell sie konnten davon. Sie registrierten zwar, dass ihnen nur in einer Richtung ein Fluchtweg blieb, dachten aber natürlich nicht darüber nach, dass vier Zentauren ihnen praktisch alle Ausweichmöglichkeiten hätten nehmen können, wenn sie es gewollt hätten. Sie liefen nur noch, wie sie es in dieser Nacht schon häufig getan hatten, und sie schafften es tatsächlich noch schneller, als sie einen Pfeil hinter sich einschlagen hörten. Die Laterne stand vergessen an der Stelle, wo sie den Zentauren begegnet waren.
Sobald unsere beiden Helden langsamer wurden schlug ein Pfeil direkt hinter ihnen ein. Später haben sie nie begriffen, woher sie noch die Kraft nahmen um überhaupt noch zu rennen und nicht einfach stehenzubleiben. Dann sprang sie ein schreckliches Untier an und Goyle fiel auf seinen Hintern, der glücklicherweise gut gepolstert war. Dieses Untier fing sofort an Goyles Gesicht abzulecken und ihn voll zu sabbern.
„Fang, lass das. Bane, was haben diese beiden angestellt?“, wollte Hagrid wissen.
Stattdessen antwortete Magorian:
„Sie waren unhöflich und trugen die Arroganz der Zauberer zur Schau obwohl sie immer vor Gefahren davonliefen, die keine Gefahren waren.“
„Und der Mars schien hell dazu“, fügte Bane hinzu „es drohen wirkliche Gefahren und nicht nur eingebildete.“
„Fohlen, lasst euch nicht mehr alleine in unserem Wald antreffen. Wenn wir wollten, hätten wir getroffen. Aber nun seid ihr da, wo ihr hinwolltet und hingehört:“
Die Zentauren nickten Hagrid zu, schulterten ihre Bogen und gingen langsam in den Verbotenen Wald zurück.
Und da tauchte mit wehendem Umhang auch schon ihr Hauslehrer auf.
„Was geht hier vor??“, wollte er sofort wissen.
Bevor jemand antworten konnte, kam auch schon Professor McGonagall.
„Crabbe, Goyle, warum seht ihr so derangiert aus? Rubeus, was haben die beiden angestellt?“
„Ich weiß es nicht, Professor, sie kamen nicht zu mir sondern sind direkt in den Verbotenen Wald gelaufen. Wollten wohl besonders mutig sein.“
„Das einzige was die beiden können, ist besonders blöd zu sein. Ihr beiden seid eine Schande für das ganze Haus Slytherin. Wenn ich eure Väter nicht kennen würde, würde ich euch von der Schule werfen lassen.“, wurden Crabbe und Goyle von ihrem Hauslehrer zusammengestaucht.
„Haben sie ihre Arbeiten hier wenigstens erledigt?“ fragte McGonagall.
„Ich kam überhaupt nicht dazu ihnen zu sagen, dass sie den Waldrand ein wenig von den Überresten des Unterrichts der vergangenen Woche säubern sollten.“
Snapes Stimme war wieder zu vernehmen: „Nun ihr beiden werdet eure Aufgaben jetzt erledigen. Ihr habt euch ja dazu schon richtig gekleidet.“
Die Umhänge und auch die übrige Kleidung hingen wirklich nur noch in Fetzen an ihnen hinunter.
„Und zum Frühstück kommt ihr beiden auch ohne euch umzuziehen. Da wird sich Potter zwar amüsieren …“
„Ich aber auch!“ flüsterte er Hagrid und McGonagall zu. Und beide widersprachen nicht.
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